Angewandte Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit ist globaler Standard. Die Europäische Kommission hat erkannt, dass „die Sprachenvielfalt nachhaltig im Leben der Europäer zu verankern“ ist (Europäische Kommission (2008), Eine lohnende Herausforderung. Wie die Mehrsprachigkeit zur Konsolidierung Europas beitragen kann, S. 7). Unser Alltag sowie unsere Bildungs- und Arbeitsorte sind durch die Mehrsprachigkeit der daran beteiligten Menschen geprägt. Mehrsprachigkeit stellt eine grundsätzliche Ressource für gesellschaftliche Entwicklung dar, dennoch sind Bildungs- wie auch Arbeitsorte immer noch durch exkludierende sprachliche Praktiken geprägt.

In einer mehrsprachigen Gesellschaft ist es unabdingbar, dass alle Menschen, insbesondere wenn sie in Bildungs- und Arbeitsräumen aktiv sind, Kompetenzen im Umgang mit Mehrsprachigkeit entwickeln. In Bildungs- und Arbeitsräumen, in denen sich lebensweltlich mehrsprachige Menschen begegnen, ist es von entscheidender Bedeutung, die Vielfalt der Sprachen und die damit einhergehenden Kompetenzen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in all ihren Sprachen zu berücksichtigen. Das Zertifikat sensibilisiert für die mehrsprachige Realität von Gesellschaften und deren (mehr)sprachlichen Praktiken in Bildungs- und Arbeitsräumen. Es vermittelt Konzepte für eine inklusive mehrsprachige Gestaltung von Bildungs- und Arbeitsräumen und zeigt auf, wie diese reflektiert umgesetzt werden können.

Überblick

Leistungspunkte: 10 LP
Dauer: 2 Semester
Studienbeginn: jährlich zum Wintersemester
Zuständige Einrichtung: FB 05 | Deutsches Institut
Zuständiges Studienbüro: Zentrale Koordinationsstelle Zertifikatsprogramme (zertifikate@uni-mainz.de)

Zielgruppe

  • Studierende aller Fächer
  • Studierende, die in MAST3R-Studiengängen das Profil 3 belegen, können sich das Zertifikat im Rahmen des Studiums anerkennen lassen

Qualifikationsziele und Kompetenzen

Nach Abschluss des Moduls können die Teilnehmenden

  • Sprache als komplexen und systematischen Gegenstand beschreiben,
  • sprachliche Modalitäten und Register mit Blick auf ihren Gebrauch in Bildungs- und Arbeitsräumen differenzieren,
  • sprachliche Praktiken mehrsprachiger Menschen erkennen und erklären,
  • Praktiken von Mehrsprachigkeit in Bildungs- und Arbeitsräumen wahrnehmen und analysieren,
  • mehrsprachigkeitsdidaktische Konzeptionen zur Gestaltung von Bildungs- und Arbeitsräumen reflektieren und anwendungsorientiert umsetzen.

Aufbau des Zertifikats

Im Rahmen des Moduls belegen die Teilnehmenden vier Veranstaltungen, die über zwei Semester besucht werden.

Die Veranstaltungen „Sprache(n) in Bildungs- und Arbeitsräumen“ (Seminar, 3 LP) und „Mehrsprachigkeit“ (Vorlesung, 1 LP) stellen grundlegende Inhalte zu den Themen Sprache (inkl. Register und Modalitäten), Sprachgebrauch, Spracherwerb und Sprachvermittlung in den Fokus und gehen dabei insbesondere auf Fragen sprachlicher Praktiken mehrsprachig aufwachsender Kinder und Jugendlicher sowie mehrsprachig sozialisierter Erwachsener ein.

Seminar: Sprache(n) in Bildungs- und Arbeitsräumen

Wann: WiSe 24/25, donnerstags, 10:15–11:45 Uhr
Info: weitere Infos folgen
Studienleistung: 30 Min. Klausur (unbenotet)

Vorlesung: Mehrsprachigkeit

Wann: WiSe 24/25, freitags, 12:15–13:45 Uhr
Info: Veranstaltungsseite
Studienleistung: -

In den darauf aufbauenden Veranstaltungen „Handlungsorientierte Konzepte für sprachlich geprägte Vielfalt in Bildungs- und Arbeitsräumen“ (Seminar, 2 LP) und „mehrsprachige Bildungs- und Arbeitsräume untersuchen“ (Seminar, 2 LP) stehen die Erarbeitung und Reflexion bestehender mehrsprachigkeitsdidaktischer Konzepte im Mittelpunkt. Abschließend untersuchen die Teilnehmenden einen selbst gewählten Bildungs- oder Arbeitsort im Hinblick auf seine mehrsprachige Gestaltung und erarbeiten Vorschläge für eine mehrsprachige, teilhabeorientierte Gestaltung (2 LP).

Seminar: Handlungsorientierte Konzepte für sprachlich geprägte Vielfalt in Bildungs- und Arbeitsräumen

Wann: SoSe 2025
Info:  -
Studienleistung: Bearbeitung von 3 Übungsaufgaben im Umfang von max. 3 Seiten (unbenotet)

Seminar: Mehrsprachige Bildungs- und Arbeitsräume untersuchen

Wann: SoSe 2025
Info:  -
Modulprüfung: Projektbericht in Form einer Hausarbeit; Umfang 7–9 Seiten (benotet)

Projektbericht in Form einer Hausarbeit; Umfang 7–9 Seiten (benotet) im Seminar „Mehrsprachige Bildungs- und Arbeitsräume untersuchen“

Bewerbung und Zulassung

Das Zertifikat kann ausschließlich zum Wintersemester begonnen werden. Die Bewerbung ist innerhalb folgender Frist möglich: 16. Mai bis 01. September.

Die Bewerbung erfolgt über das Online-Bewerbungsportal JOGU-StINe in wenigen einfachen Schritten:

    1. Nachdem Sie auf den obigen Link geklickt haben, melden Sie sich zunächst mit Ihrem Account an, klicken nach der Anmeldung auf den Reiter „Bewerbung/Registrierung“ und dann auf „Meine Bewerbungen“
    2. Falls Ihre persönlichen Angaben unter „Meine Angaben“ nicht vorausgefüllt sind, füllen Sie diese  bitte zunächst aus, wählen unter Abschnitt 2 „Studium mit Abschluss“ und klicken auf „Speichern“. Falls Ihre Angaben bereits ausgefüllt sind, brauchen Sie nichts weiter zu tun.
    3. auf „im Studienangebot suchen“ klicken
    4. in der Studienangebotssuche unter Abschlussart die Option "Abschlusszeugnis / Zertifikat" wählen
    5. gewünschtes Zertifikat auswählen
    6. Formular ausfüllen und abschicken
    7. Sie erhalten eine automatische Bestätigungsmail nach erfolgreichem Absenden

Bitte beachten Sie: Die Anzahl der Plätze im Zertifikat ist begrenzt. Bei hoher Bewerber:innen-Zahl werden die Plätze per Losverfahren zugewiesen. Die Bewerber:innen erhalten per E-Mail eine Zu- oder Absage.

Studienbüro und Ansprechperson

Das Zertifikat wird über die Zentrale Koordinationsstelle und das Studienbüro der Zertifikatsprogramme an der JGU verwaltet. Unsere Koordinatorin, Dr. Simone Gerhards (zertifikate@uni-mainz.de), hilft Ihnen bei allen Fragen rund um das Zertifikatsprogramm „Angewandte Mehrsprachigkeit“ weiter.

Unterlagen zum Studienprogramm